Technologie

„Künstliche Intelligenz ist wie ein erfahrener Kollege“

Fabrik Arbeiter beim Schweißen Künstliche Intelligenz dürfte die Arbeit grundlegend verändern - auch in Fabriken.

Künstliche Intelligenz soll die Arbeitswelt von lästigen Routine-Aufgaben befreien und sogar Aussagen über die Zukunft treffen. Einige deutsche Unternehmen setzen sie bereits ein, doch viele zögern. Woran liegt das?

Seit Jahrhunderten kurbelt das Thema die Fantasie der Menschen an und führt in Literatur und Film häufig in die Katastrophe. Mary Shelley lässt Viktor Frankenstein seinem Monster zwar Leben einhauchen, doch wendet sich die Schöpfung schließlich gegen ihren Schöpfer selbst. Filme wie Blade Runner und Matrix spielen Szenarien durch, in denen Maschinen bzw. Androiden Jagd auf den Menschen machen oder ihn gleich ganz versklaven. Keine Frage: In der Popkultur hat die Künstliche Intelligenz (KI) einen schlechten Ruf, meist übernimmt sie die Rolle der unheimlichen Bedrohung.

Diese ist zum Glück dem Fiktionalen vorbehalten. Denn in Deutschland entwickeln Unternehmen und Forschung immer neue Ideen, wie KI-Technologie das Leben der Menschen verbessern kann. Woran hierzulande auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz gearbeitet wird, zeigt zum Beispiel ein Medizin-Forschungsprojekt, an dem sich auch der IT-Experte Aljoscha Burchardt beteiligt. „Wir haben ein System gebaut, das mögliche Komplikationen nach einer Organtransplantation vorhersagen soll“, sagt der Fachmann vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin.

Künstliche Intelligenz: Projekte zur Grundlagenforschung

Die Künstliche Intelligenz springt den Ärzten als Rechen-Genie zur Seite, die tausende von Krankheitsverläufen auf Muster untersuchen kann. Sie wirft Vitaldaten des Patienten mit Laborwerten, Arztbriefen, Befundberichten und historischen Daten zusammen und errechnet daraus Risiken nach der Operation. „Sind Infekte wahrscheinlich? Wie groß ist die Gefahr, dass der Körper das neue Organ abstößt? Dazu liefert das System Prozent-Zahlen, die in einer ersten, kleinen Studie historische Krankheitsverläufe genauer vorhersagten als Mediziner“, erklärt Burchardt.

Bislang setzen Kliniken die Technologie noch nicht ein – noch sind zu viele ethische und moralische Fragen offen. Das interdisziplinäre Pilotprojekt, das der Bund fördert, zählt zur Grundlagenforschung und soll auch grundlegende Fragen beantworten. „Wir untersuchen aktuell die Mensch-Maschine-Interaktion. Unter welchen Bedingungen vertrauen die Mediziner dem KI-System? Verbessert sich die Vorhersagen der Ärzte oder schwächt das System die eigene Urteilskraft? Tendieren Menschen dazu, Ergebnisse einfach durchzuwinken?“, fragt Burchardt. Das Pilotprojekt werfe weitere Fragen auf: „Womit haben wir es hier zu tun, wenn es kein normales Werkzeug ist? Eine Art eigener Akteur, eine Assistenz der Ärzteschaft?“

Künstliche Intelligenz: Weniger Vorbehalte bei Unternehmen

Auch wenn es nicht überall um solche philosophischen Fragen geht, kommt Künstliche Intelligenz in einigen Firmen in Deutschland und Europa bereits seit Jahren zum Einsatz:  Meist sind es Anwendungen auf Basis Maschinellen Lernens, bei denen ein Programm große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchsucht und daraus Schlussfolgerungen zieht. Zum Beispiel können solche Programme Aufnahmen von Computer-Tomografen schneller und mit einer höheren Genauigkeit als Menschen auswerten. Und auch Chatbots oder automatische Playlisten von Streamingdiensten arbeiten mit dem Verfahren.

Das wirtschaftliche Potenzial wird offenbar erkannt: Die Unternehmen in Deutschland haben zumindest laut einer Umfrage aus dem Frühjahr dieses Jahres immer weniger Vorbehalte gegen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Bei einer repräsentativen Erhebung des Digitalverbandes Bitkom sagten 62 Prozent der befragten Verantwortlichen, dass sie in der KI eher eine Chance sehen. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 55 Prozent. Als Risiko schätzen die Technologie aktuell 21 Prozent der Unternehmen ein. Vor einem Jahr sagten noch 28 Prozent der Befragten, dass KI eher ein Risiko für ihr Unternehmen darstelle.

Ein Blick auf vier unterschiedliche Firmen zeigt, inwiefern deutsche Unternehmen die neue Technologie schon nutzen – und warum sie die Arbeitswelt grundlegend verändern dürfte.

Automobilzulieferer Continental will ähnlich wie das beschriebene Medizin-Forschungsprojekt für Transplantationen lebensrettende Aussagen über die Zukunft treffen. „Wir nennen die Funktion ´Behavour Prediction´“, sagt Dr. Corina Apachite, Leiterin Künstliche Intelligenz bei Continental in Frankfurt am Main. Wieder werden dafür Unmengen von Daten zusammengefasst, um davon ableiten zu können, was mit einer hohen Wahrscheinlichkeit passiert. „Radar-Sensorik des Autos, GPS-Daten und Kameras an den Fahrzeugen können heute schon erfassen, dass sich zum Beispiel Passanten in der Nähe des fahrenden Autos befinden“, sagt Apachite. Die Algorithmen der Künstlichen Intelligenz sollen künftig darüber hinaus berechnen, wie sich Menschen in der Umgebung voraussichtlich bewegen. „Das benötigt viel Rechenleistung, aber damit könnten Autos bald noch automatisch umsteuern, bevor es zu einem gefährlichen Personenunfall kommt“, führt die Expertin aus. Freilich schließen sich an diese Umsteuerungs-Automatiken noch ethische Fragen an. Immer wieder aufgeworfen in der Diskussion etwa die Frage: Wenn das Auto die Wahl zwischen einer greisen 94-Jährigen und einem 5-Jährigen hat, welches Leben rettet es dann? An dieser Stelle sieht sich Continental mit seinen Programmierern allerdings nicht in der Verantwortung. Dies müsse gesetzlich geregelt werden.

Abseits solcher Aspekte nutzt Continental KI auch in der Produktion. Sebastian Borchers, der das firmeneigene Institut für Technologie und Transformation (CITT) leitet, macht einen Vergleich auf: „Oftmals agiert die KI wie ein sehr erfahrener Kollege. Jemand der etwas schon tausend Mal gemacht hat und riesige Erfahrungswerte hat.“ Programmiert ein Mitarbeiter beispielsweise eine Kofferraum-Klappe und mit welchem Tempo sich diese schließt, erfolgte das früher durch ausprobieren, testen, grob abschätzen, was dem Fahrer gefallen dürfte. „Heute macht das System direkt einen Vorschlag für den Mitarbeitenden, der auf Daten aus vorigen Produktionen basiert“, sagt Borchers. Er sieht für Teile seines Unternehmens einen Umbruch voraus, der kaum zu überschätzen ist: „Wie schaffen wir die Transformation von einem produktionsbasierten Industrie-Unternehmen zu einem stärker softwarebasierten Mobilitäts-Konzern?“ In neuen Qualifizierungen der Mitarbeiter und einer innovationsfreudigen Unternehmenskultur liege ein entscheidender Teil der Antwort. „In Zukunft macht die Software den Unterschied“, sagt Borchers.

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Hilfe bei der Verlegung von Glasfaskabel

Die Deutsche Telekom ist neuen Software-Technologien als Telekommunikations-Unternehmen zwar von Hause aus näher. Klagen über den Ausbau des schnellen Internets gibt es aber trotzdem landauf wie landab. Für die bundesweite Verlegung von Glasfaserkabeln setzt das Unternehmen Künstliche Intelligenz ein, wie Nils Stamm erklärt. „Unsere Messfahrzeuge erfassen Straßenzüge und die Umgebung in 2D und 3D“, sagt der Chief Digital Digital Officer der Telekom. Die Fahrzeuge, die seit Oktober durch Deutschland fahren, sind ausgestattet mit Kameras und für die Augen ungefährlichen Laserscannern. Der Laser erstellt eine sogenannte „Punktwolke“ des Umfelds, die aus einer Millionen Punkten pro Sekunde besteht: Daraus entstehen Bilder, die für die Planung genutzt werden. „Mittels Künstlicher Intelligenz wird das Bildmaterial analysiert, um zu sehen, wo das Glasfaserkabel verlegt werden kann“, erklärt Stamm. Die KI erkennt Objekte und klassifiziert sie: Steht an der Stelle ein großer Baum mit tiefen Wurzeln, ist die Straße aus Kopfsteinpflaster oder Asphalt, gibt es Hindernisse? Am Ende macht die KI einen Vorschlag, wo die Glasfasertrasse am besten entlangläuft. „Das Verfahren ist sehr viel schneller und kostengünstiger, als wenn jedes Mal ein Mitarbeiter die Umgebung besichtigen müsste“, sagt Stamm. Bereits vor drei Jahren, betont er, habe die Telekom interne Leitlinien für den Umgang mit KI erarbeitet, die zum Beispiel festlegen, dass der Mensch immer noch eingreifen kann und damit nicht die Kontrolle verliert.

Das Stuttgarter Technologie-Unternehmen Bosch hat für die Forschung an KI bereits im Jahr 2017 das „Bosch Center for Artificial Intelligence“ (BCAI) ins Leben gerufen. Die Technologie soll Fabriken effizienter, produktiver und umweltfreundlicher machen. „Das zeigt sich beispielhaft an unserem Energiemanagement im Werk in Eisenach“, sagt Bosch-Sprecher Dennis Christmann, zuständig für Künstliche Intelligenz in der Industrie. In der Fabrik in Thüringen wird der Energieverbrauch danach geregelt, wie viel Strom aus erneuerbaren Energien zu einem bestimmten Zeitpunkt überhaupt ins System fließt. Weil Photovoltaik-Anlagen und Windkraft einer natürlichen Schwankung unterliegen (Sonnenintensität, Windverhältnisse), wird die Produktion daran ausgerichtet. Das mit Hilfe von KI betriebene „Balancing Energy Network“ fasst Daten der Energielieferanten, Produktionsplanungen des Werks und Wetterprognosen zusammen, um auf dieser Grundlage den günstigsten Zeitpunkt für die Fertigung zu bestimmen. „Mit intelligentem Energiemanagement arbeiten Fabriken nicht nur umweltfreundlicher, sondern sparen auch noch Kosten in Millionenhöhe ein“, sagt Christmann.

Zu großen Umbrüchen dürften die neuen Technologien auch in der Branche von Leonhard Zintl führen: der Bankenbranche. „Wir sind mitten in einem radikalen Wandel“, sagt der Vorstand der Volksbank Mittweida. „KI übernimmt bei uns Routine-Arbeiten, was wiederum neue Freiräume für die Mitarbeiter schafft, sich anderen Aufgaben zu widmen“, sagt der Banker. Eine große Erleichterung bringen Machine-Learning-Algorithmen im Bereich der semantischen KI: Zum Beispiel werden Dokumente automatisiert analysiert und unterstützen die Bank-Mitarbeiter bei der Strukturierung und Weiterverarbeitung der darin enthalten Informationen auch in komplexen Situationen, die über die einfache Texterkennung deutlich hinausgehen. „Der Papierkram und sehr viel Fleißarbeiten fallen damit zunehmend weg“, sagt Zintl. Mittelfristig, schätzt Zintl, könnten bei Banken dadurch sogar rund 50 Prozent der Tätigkeiten automatisiert werden. „Das ist allerdings auch wichtig, weil wir wegen der niedrigen Zinsen enormen Druck auf den Margen und Ergebnissen haben. Hier können wir sparen und schaffen Freiraum für Neues.“

Rolle der Führungskräfte verändert sich

Wenn viele Routine-Arbeiten dank der Künstlichen Intelligenz wegfallen, hat das natürlich weitreichende Konsequenzen für die Arbeitswelt. Der KI-Experte Dr. Philipp Ramin plädiert dafür, diese Entwicklung als Chance zu verstehen und sie mitzugestalten. „Die gute Nachricht ist: Perspektivisch werden Mitarbeitende auf nicht-wertstiftende Tätigkeiten verzichten können. Dort wo heute noch jemand zwei Excel-Listen miteinander abgleicht, springt künftig die KI ein“, sagt Dr. Ramin. Doch geht es bei der Frage dieser Transformation nicht nur um das Ob, sondern entscheidend auch um das Wann, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Gerade Asien, USA und auch Skandinavien sind in der Entwicklung sehr viel zügiger unterwegs als Deutschland und Europa“, erklärt der Fachmann. Das Beispiel Skandinavien zeige, dass es keinen chinesischen Autoritätsstaat braucht, um neue Technologien durchzudrücken. „Hierarchien sind dort weniger ausgeprägt. Wir beobachten auch eine größere Offenheit für die Themen bei den Führungskräften, die sich auch mal mit den Fachleuten sechs Hierarchiestufen unter ihnen zusammensetzen. Das führt dazu, dass Experten besser gehört werden.“ Ramin arbeitet auf dem Gebiet international. Das von ihm gegründete Innovationszentrum für Industrie 4.0 bietet Ausbildungsprogramme und digitale Schulungsansätze für Unternehmen in 14 Ländern an. „In Deutschland kann schnell der Eindruck entstehen, dass KI schon in der Breite der Unternehmen angekommen ist. Das ist aber nicht so: Meist handelt es sich um Leuchtturm-Projekte der großen Konzerne“, sagt Ramin. Führungskräfte in Deutschland seien zu oft im „Fire Fighting“-Modus: Sie reagierte lediglich auf neue Technologien, wenn diese anderswo schon längst zum Einsatz kommen. „Das, was wir immer als lebenslanges Lernen bezeichnen, wird in Zukunft über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen entscheiden“, sagt Ramin. Eine neue Lernkultur in den Firmen zu etablieren, sei die zentrale Aufgabe der Führungskräfte. 

Doch trotz der beschriebenen Leuchtturm-Projekten ist am Wirtschaftsstandort Deutschland in Sachen Künstlicher Intelligenz auch noch viel Luft nach oben. Die Bitkom-Untersuchung aus diesem Jahr, welche die Einstellungen der Unternehmen zu der neuen Technologie untersuchte, zeigt nämlich auch: Es klafft eine Lücke zwischen der allgemeinen Akzeptanz von KI als Zukunftstechnologie und dem konkreten Einsatz. Nur 8 Prozent der Unternehmen sagen, dass sie KI selbst einsetzen. Etwas weniger als ein Drittel (30 Prozent) plant immerhin die Nutzung oder diskutiert darüber. Bei 59 Prozent ist der KI-Einsatz aber noch kein Thema. Dabei eröffnet die Technologie fortlaufend neue Möglichkeiten, weil stärkere Rechenleistung der Computer die Fähigkeiten des Maschinellen Lernens stetig verbessert.

Europäische Union will ersten Rechtsrahmen weltweit

Und auch wenn viele Unternehmen laut der Bitkom-Umfrage noch zögerlich sind – politisch ist in der Europäische Union viel Bewegung in dem Thema. Um die Entwicklung nicht wie beim Aufbau der sogenannten Plattformökonomie zu verschlafen, die US-Dienste wie Amazon, Facebook und Co. unter sich aufgeteilt haben, will die EU vor der vermeintlich nächsten technologischen Revolution selbst Fakten schaffen: Bereits im April dieses Jahres legte die EU-Kommission den weltweit ersten Rechtsrahmen für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz vor.

Alle KI-Programme sollen demnach auf Risiken geprüft werden. Software, die als riskant erachtet wird, soll strenge Auflagen bekommen. KI-Anwendungen, die zum Beispiel den menschlichen Willen manipulieren, will die Kommission ganz verbieten. Dazu zählen zum Beispiel Spielzeuge mit Sprachassistenten, die Minderjährige zu gefährlichem Verhalten motivieren und Systeme, die es Behörden erlauben, Bürger nach ihrem sozialen Verhalten zu bewerten („Social Scoring“). Die Regeln sollen bei Bürgerinnen und Bürgern mehr Vertrauen schaffen und Ängste abräumen. Bis sie in der ganzen EU gelten, müssen sie noch vom Europäischen Parlament und den 27 Mitgliedsstaaten angenommen werden. Es dürfte also noch einige Jahre dauern, ehe in der EU neue Regeln gelten. Ähnlich wie bei den Datenschutzregeln, die seit 2018 in der EU gelten und weltweit Nachahmer fanden, will die EU auch beim Umgang mit KI weltweite Standards setzen.

Womöglich könnte ein klarer Rechtsrahmen, der Risiken für Unternehmen absenkt, auch die Akzeptanz für die Technologie in den deutschen Firmen erhöhen. Antonio Krüger, Geschäftsführer des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) hat eine Vermutung, woher die bislang noch verbreitete Skepsis rührt. „Vor allem die vielen mittelständischen Unternehmen hierzulange haben berechtigterweise kein Interesse daran, ohne Not ihre Daten herauszugeben“, sagt Krüger. Weil die Daten aber eben der Rohstoff der KI-Anwendungen sind, brauche es vertrauenswürdige Plattformen Made in Germany, damit keine Geschäftsgeheimnisse der Klienten herausrutschten. „So zutreffend es ist, dass wir bei den Plattform-Diensten wie Facebook und Co. nicht mehr auf den Zug aufspringen können, so unzutreffend ist es, bei der Entwicklung von B2B-Anwendungen (Anmerk. Business-to-Business-Anwendungen) im Bereich der Künstlichen Intelligenz pessimistisch zu sein. Hier liegen große Chancen!“, sagt der Informatiker. Deutschland und Europa könnte es sich zum Markenkern machen, dass sie Software in die Welt exportieren, bei der Datenschutz und IT-Security großgeschrieben wird. Er glaubt indes nicht, dass die neuen Technologien massenhaft zu Arbeitslosigkeit führen werden.

„In den nächsten 20 Jahren werden die Jobs nicht alle wegfallen, wie teils befürchtet. Die überwiegende Zahl wird sich nur wandeln“, sagt Krüger. Der Lkw-Fahrer würde beispielsweise nicht mehr die ganz Route selbst steuern müssen, sondern könnte während des autonomen Fahrens neue Zeit für Bürotätigkeiten haben. „Die Arbeitswelt muss sich teilweise neu organisieren. Solche Umstellungen sind aber nichts neues: Man denke nur an den Weber-Aufstand zur Zeit der industriellen Revolution im Jahr 1844“, sagt Krüger. Damals gingen die Weber auf die Straße, weil sich die Tuchproduktion zunehmend in Fabriken verlagerte und die Preise und Einkünfte der Arbeiter sanken. Eines sei klar: Wie schon damals gelte es den Wandel mitzugestalten, denn Fabriken gibt es natürlich immer noch. Und auch die Künstliche Intelligenz wird nicht so einfach verschwinden. LEON SCHERFIG

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