In den Achtzigerjahren erprobte die Polizei auf dem Kiez in St. Pauli neue Methoden: Eine Dienststelle für organisiertes Verbrechen legte sich mit Zuhältern, Auftragsmördern und Hells Angels rund um die Reeperbahn an. Und setzte Maßstäbe.
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Im März 1980 stürzt der V-Mann Peter Klingebiel an der U-Bahn-Station Borgweg in Hamburg vor einen einfahrenden Zug und stirbt. Sein Tod ist ein Wendepunkt in der Debatte über Rotlicht-Kriminalität in der Hansestadt. Wenige Tage zuvor war angeblich bereits ein Leichenwagen vor Klingebiels Haustür vorgefahren – eine Drohung?
Nach offizieller Darstellung war Klingebiels Tod ein Suizid. Doch mancher ahnte, dass mehr dahinterstecken könnte. »Schon vorher häuften sich die Anzeichen, dass es vor allem im Rotlichtmilieu Organisierte Kriminalität in der Stadt gibt, auch wenn offiziell immer das Gegenteil behauptet wurde. Der Fall Klingebiel brachte das Fass nun zum Überlaufen«, erinnert sich Wolfgang Sielaff, heute 80 Jahre alt und damals Leiter des Rauschgiftdezernats.
Um den Tod des Polizei-Informanten kursieren Gerüchte: War es ein Auftragsmord aus dem Rotlichtmilieu? Oder kommt der Täter aus den Reihen der Polizei, und Klingebiel stolperte vor die Bahn, weil er zu viel wusste? Kriminaldirektor Hans Zühlsdorf soll ein unerlaubt enges Verhältnis zu Rotlichtgröße Wilfried („Frieda“) Schulz haben, heißt es: Von einem Super-8-Video ist die Rede, das den Polizeioberen im Pool mit Prostituierten zeigt.
Schulz kontrolliert Bordelle und Kneipen rund um die Reeperbahn, wer nicht nach seiner Pfeife tanzt, dem erteilt der „Pate von St. Pauli“ ein „St. Pauli-Verbot“. Ins Zwielicht gerät auch das Einbruchsdezernat: Beamte sollen mit Kriminellen zusammenarbeiten, um Prämien für die Wiederbeschaffung von Diebesgut einzukassieren. LEON SCHERFIG
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